Verletzungsschwere und Verletzungsmuster bei älteren Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr aus Die Unfallchirurgie

Ältere Menschen sind oder bleiben zunehmend länger mobil und nehmen als PKW-Fahrer/Insasse, Radfahrer und Fußgänger am Straßenverkehr teil. Unabhängig davon, welche Rolle sie bei der Verursachung von Unfällen spielen, besteht aufgrund ihrer höheren Vulnerabilität eine höhere Wahrscheinlichkeit für schwere und schwerste Verletzungen. Im Fall einer Unfallbeteiligung erleiden ältere Menschen mehr und schwerere Verletzungen, was in der Folge zu längeren Krankenhausaufenthalten führt. Diese Aspekte gelten insbesondere für die Altersgruppe der über 75-Jährigen, mehr noch als für die 65- bis 74-Jährigen.

Aus einer GIDAS-Analyse der individuellen Verletzungen verschiedener Verkehrsteilnehmerarten lassen sich die am häufigsten schwer und schwerstverletzten Körperregionen sowie die führenden Verletzungen ableiten. In erster Linie sind Kopf- und Thoraxverletzungen von Bedeutung, in zweiter Linie auch Verletzungen an den unteren Extremitäten (insbesondere bei Radfahrern und Fußgängern).

Die vorgestellten Ergebnisse bestätigen größtenteils Erkenntnisse aus vergleichbaren Studien. Allerdings wurde diese Studie erstmals auf der Basis des AIS 2015 durchgeführt, und einige Einzelverletzungen (insbesondere die Commotio cerebri, die in fast allen Alters- und Verkehrsteilnehmergruppen dominiert) wurden in der letzten AIS-Revision von AIS1 auf AIS2 hochgestuft. Infolgedessen zeigen die aktuellen Ergebnisse im Vergleich zu früheren Studien auf Basis des AIS 2008 z. T. deutliche Steigerungen der Verletzungsschwere, insbesondere im Kopfbereich.

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