Bei der VUFO steht insbesondere die Datenerfassung und Datenanalyse zur Verkehrssicherheit im Fokus. Durch präzise Unfallaufnahme und -analyse erstellt sie aussagekräftige Statistiken zu Unfallursachen und -abläufen, deren Folgen, damit effektive Sicherheitsmaßnahmen für den Straßenverkehr entwickelt werden können.
Das Team der Datenerfassung arbeitet direkt vor Ort an Unfallstellen unmittelbar nach dem Unfallereignis. Neben der klassischen Unfallaufnahme erproben und entwickeln wir kontinuierlich neue und innovative Methoden zur Erfassung von Datensätzen rund um Unfallereignisse.
Seit 1999 werden pro Jahr ca. 1.000 Verkehrsunfälle im Rahmen des Unfallforschungsprojekts GIDAS im Großraum Dresden dokumentiert. Das Team der VUFO erhebt dabei allgemeine statistische, medizinische und technische Daten. Im Anschluss an die Datenaufarbeitung und Bildbearbeitung wird für jeden Fall eine Rekonstruktion durchgeführt.
Bei der GIDAS-PCM handelt es sich um eine Datenbank mit simulierten Unfallszenarien, welche auf Grundlage der GIDAS-Datenbank und des PCM-Formats erstellt wird und zur Analyse von realen Unfalldaten, sowie zur Auslegung und Evaluierung von ADAS und HAF genutzt werden kann. Sie enthält statische Informationen zur Unfallstelle, sowie dynamische Informationen zu den Unfallbeteiligten bis zur ersten Kollision.
Die klassische Skizzenerstellung vor Ort wird zunehmend durch moderne Methoden der 3D-Unfallstellenerfassung ergänzt. Die VUFO verfolgt die Entwicklung in diesem Bereich aktiv und hat ebenfalls einen Arbeitsprozess zur 3D-Unfallstellenerfassung auf der Basis von Laser-Scans, Photogrammetrie oder Drohnenflug erarbeitet.
Aktuelle Fragestellungen erfordern zeitnahe Untersuchungen. Das Team der Datenerhebung führt verschiedene Sondererhebungen im Umfeld des Verkehrsunfalls durch:
Für Anfragen und weitere Informationen zu unseren Sondererhebungen nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf! Wir stehen Ihnen auch als Projektpartner beratend zur Seite.
Die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen ist ein komplexer Prozess, der sämtliche verfügbare Informationen und Anknüpfungstatsachen aus der Unfallstellendokumentation und Datenerfassung zusammenführt. Unser Fokus liegt auf der Aufklärung von Unfallereignissen und deren Ablauf.
Unsere Dienstleistungen:
Unsere langjährige Erfahrung, umfassende Fachkenntnisse und die enge Zusammenarbeit mit dem Unfallforschungsprojekt GIDAS machen uns zu einem verlässlichen Partner in der Verkehrsunfallrekonstruktion. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Dienstleistungen und Schulungen zu erfahren.
Die weltweit einzigartige Unfalldatenbank GIDAS enthält mittlerweile mehr als 42.000 Unfälle. Neben diesen, teilweise selbst erhobenen Daten stehen uns auch weitere nationale und internationale Datenquellen zur Verfügung, die für Unfalldatenanalysen verwendet werden können.
Hier finden Sie Informationen zur Methodik der statistischen Repräsentativität, Gewichtung sowie Hochrechnung. Außerdem stellen wir deskriptive Analysen sowie Einzelfallanalysen vor.
Mit der Einführung neuer Fahrzeugtechnologien und Mobilitätskonzepte wird sich das Verkehrs- und damit auch das Unfallgeschehen ständig verändern. Ob und wie eine geplante oder entwickelte Funktionalität den Straßenverkehr verändert, erforscht unser kompetentes Team seit vielen Jahren.
Woran arbeiten wir?
Für die Beantwortung konkreter Fragestellungen bieten die uns zugänglichen Datenbanken eine gute Basis. Die Analysen der Daten erfolgt beispielsweise im Hinblick auf Alterseinflüsse, die Straßenbeschaffenheit oder die Unfallvermeidung und liefern Projektpartnern wichtige Hinweise zur Optimierung der Verkehrs- und Fahrzeugsicherheit. Im Einzelnen führt die VUFO Effektivitäts- und Potenzialanalysen durch, beispielsweise zu Fahrerinformations- und Fahrerassistenzsystemen, erstellt Simulationen und wägt Kosten-Nutzen-Verhältnisse ab. Darüber hinaus bietet die VUFO auch detaillierte Einzelfallanalysen, statistische Auswertungen sowie uni- und multivariate Datenanalysen.
Was bieten wir Ihnen an?
Wir erforschen Ihre Fragen zum Unfall- und Verkehrsgeschehen mit Hilfe von Unfalldaten, leiten Sicherheitspotentiale ab und formulieren Verbesserungsvorschläge zur Optimierung der Sicherheit.
GIDAS – Deutsche Unfalltiefenstudie
Die „German In-depth accident study“ (GIDAS), zu Deutsch Unfalltiefenstudie, wird durch das Team der Datenanalyse nach Kundenwunsch ausgewertet. Auf Basis dieser Datenbank können auch Einzelfallanalysen durchgeführt werden, in deren Rahmen unter anderem einzelne Bilder analysiert werden.
GIDAS >
IGLAD – Internationale Verkehrsunfalldatenbank
„Initiative for the global harmonization of accident data“ (IGLAD) ist eine internationale Verkehrsunfalldatenbank, die Unfalldaten aus zwölf Ländern enthält. Bei der Auswertung von IGLAD-Daten lässt sich das internationale Verkehrsunfallgeschehen abbilden. Die VUFO ist nicht nur an der Pflege von IGLAD beteiligt, sondern besitzt auch die notwendige Expertise für IGLAD-Analysen.
IGLAD>
Bei amtlichen Verkehrsunfallstatistiken handelt es sich in der Regel um so genannte Vollerhebungen. Das bedeutet, dass jeder Verkehrsunfall in einem Land unter den gleichen Gesichtspunkten erhoben wird. Dabei ist der Detaillierungsgrad im Regelfall geringer als bei Unfalltiefenstudien wie GIDAS. Auch die Analyse dieser Daten ist durch die VUFO möglich. Im Kundenauftrag können gern auch ausländische oder internationale Statistiken analysiert werden
DESTATIS >
CARE Daten / EU Verkehrsunfallstatistik >
Durch die VUFO werden Informationen zum Unfallgeschehen in den Vereinigten Staaten von Amerika aufbereitet, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Datenbank der „Fatality Analysis Reporting System“ (FARS) auszuwerten. Dies ist besonders dann von Interesse, wenn tiefgründige Erkenntnisse aus tödlichen Verkehrsunfällen erlangt werden sollen. Die FARS-Datenbank umfasst schließlich jährlich rund 40.000 Verkehrsunfälle mit Todesfolge.
FARS >
Grundsätzlich stehen uns weitere Datenquellen zur Verfügung, beispielsweise IRTAD, KBA Daten und polizeiliche Unfalldaten des Freistaats Sachsen.
Die Bewertung des Verletzungsrisikos ist im Bereich der Fahrzeugsicherheit von großer Bedeutung für das Verständnis von Verletzungsmechanismen, die Definition von Schutzkriterien oder die Übertragung von Simulationsergebnissen auf reale Unfallszenarien. Oftmals werden dabei Aussagen über den Zusammenhang zwischen technischen Unfallparametern, wie der Unfallschwere, und der vorhergesagten Verletzungsschwere benötigt.
Die VUFO steht u.a. in den Bereichen der Verkehrssicherheit, Unfallforschung, Datenanalyse und Datenbankmanagement kompetent zur Verfügung. Unsere erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beraten Sie gerne und unterstützen Sie dabei, Ihre Forschungsfragen zu bearbeiten.
Um die Entwicklung und Absicherung von Fahrerassistenzsystemen (ADAS) sowie hoch automatisierten Fahrfunktionen (AD) in der Simulation zukünftig weiter voranzutreiben, arbeitet die VUFO aktuell an der Überführung von realen, konkreten Unfallszenarien in die standardisierten Formate OpenDRIVE 1.6 und OpenSCENARIO 1.0. Beide Formate sind technologie- und herstellerunabhängig und basieren auf der Syntax der Extensible Markup Language – XML. Durch unsere Arbeit entsteht so ein Weg, zukünftig reale Unfallszenarien in Simulatoren oder Simulationslösungen zu integrieren.
OpenDRIVE dient zur Beschreibung des Straßennetzes und der Umgebung. In der Datei werden Informationen zur Straßengeometrie, der Fahrspuren, der Markierungen sowie von Objekten (z.B. Gebäude, parkende PKW, Verkehrszeichen) gespeichert.
OpenSCENARIO dient zur Beschreibung des dynamischen Verhaltens der Verkehrsteilnehmer. Darin können Manöver anhand von Fahrerreaktionen sowie Trajektorien beschrieben und Informationen zu den Beteiligten (z.B. Art und Abmessungen) gespeichert werden.
Woran arbeiten wir?
Die VUFO hat die ersten Unfallszenarien automatisiert aus der GIDAS-PCM in OpenDRIVE 1.6, sowie OpenSCENARIO 1.0 überführt. Es handelt sich dabei vorerst um Szenarien mit einfachen Straßengeometrien (z.B. Unfallstellen auf Geraden oder in Kurven), sowie wenigen Fahrspuren. Eine Erweiterung auf komplexere Unfallstellen mit Einmündungen und Kreuzungen ist zukünftig geplant.
Ein Beispielszenario im OpenDRIVE / OpenSCENARIO finden Sie hier als *.ZIP zum herunterladen: Download
Die VUFO steht u.a. in den Bereichen der Verkehrssicherheit, Unfallforschung, Datenanalyse und Datenbankmanagement kompetent zur Verfügung. Unsere erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beraten Sie gerne und unterstützen Sie dabei, Ihre Forschungsfragen zu bearbeiten.
Sie suchen nach einer wissenschaftlichen Beratung für ein Projekt? Sie benötigen Unterstützung im Bereich Forschung und Entwicklung? Wir erstellen Ihnen dazu gern ein passendes Angebot.
Sie dienen dazu, die Interaktionen zwischen Fahrzeugen, ihrer Umwelt und anderen Verkehrsteilnehmern zu analysieren, um so Fahrerassistenzsysteme, vernetzte und automatisierte Fahrfunktionen zu entwickeln und zu testen. Durch die Standardisierung solcher Szenarien, beispielsweise in Formaten wie OpenDRIVE und OpenSCENARIO, wird die Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit der Ergebnisse sichergestellt und die Entwicklung sicherer automatisierter Fahrzeuge unterstützt.
Der TASC-Datensatz basiert auf realen Unfalldaten, die durch die Behandlung mit speziell entwickelten Verfahren und unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden in Simulationsdateien umgewandelt werden
Um die Entwicklung und Absicherung von Fahrerassistenzsystemen (ADAS) sowie hoch automatisierten Fahrfunktionen (AD) in der Simulation zukünftig weiter voranzutreiben, arbeitet die VUFO aktuell an der Überführung von realen, konkreten Unfallszenarien in die standardisierten Formate OpenDRIVE 1.6 und OpenSCENARIO 1.0. Beide Formate sind technologie- und herstellerunabhängig und basieren auf der Syntax der Extensible Markup Language – XML. Durch unsere Arbeit entsteht so ein Weg, zukünftig reale Unfallszenarien in Simulatoren oder Simulationslösungen zu integrieren.
OpenDRIVE dient zur Beschreibung des Straßennetzes und der Umgebung. In der Datei werden Informationen zur Straßengeometrie, der Fahrspuren, der Markierungen sowie von Objekten (z.B. Gebäude, parkende PKW, Verkehrszeichen) gespeichert.
OpenSCENARIO dient zur Beschreibung des dynamischen Verhaltens der Verkehrsteilnehmer. Darin können Manöver anhand von Fahrerreaktionen sowie Trajektorien beschrieben und Informationen zu den Beteiligten (z.B. Art und Abmessungen) gespeichert werden.
Woran arbeiten wir?
Die VUFO hat die ersten Unfallszenarien automatisiert aus der GIDAS-PCM in OpenDRIVE 1.6, sowie OpenSCENARIO 1.0 überführt. Es handelt sich dabei vorerst um Szenarien mit einfachen Straßengeometrien (z.B. Unfallstellen auf Geraden oder in Kurven), sowie wenigen Fahrspuren. Eine Erweiterung auf komplexere Unfallstellen mit Einmündungen und Kreuzungen ist zukünftig geplant.
Ein Beispielszenario im OpenDRIVE / OpenSCENARIO finden Sie hier als *.ZIP zum herunterladen: Download
PCM steht für Pre-Crash-Matrix und ist ein spezifiziertes Format, um Unfall- oder reale Fahrszenarien in einer Datenbank strukturiert abzulegen. Anschließend kann die erstellte Datenbank zur Analyse und Evaluation zeitabhängiger und fahrdynamischer Größen verwendet werden.
Ursprünglich wurde die PCM als internes Format 2011 von der VUFO entwickelt, um Pre-Crash-Daten für Unfälle, die im Rahmen der German In-Depth Accident Study (GIDAS) untersucht werden, den Projektpartnern bereitzustellen. Seit 2019 ist das aktuelle Format in der Version 5.0 definiert und veröffentlicht. Seitdem ist es für jede Unfall- oder Szenario-Datenbank anwendbar und frei zugänglich.
Um Szenarien (z.B. auf Basis von Unfallrekonstruktionen) oder auch Datenaufzeichnungen (z.B. von Event Data Recorder (EDR), Naturalistic Driving Study (NDS), Field Operational Test (FOT), …) in einem einheitlichen, strukturierten Format abzulegen. Anschließend kann die erstellte Datenbank zur Analyse und Evaluation zeitabhängiger und fahrdynamischer Größen verwendet werden.
Zudem kann die Formatspezifikation als Basis zur Konvertierung in andere Formate oder Fahrdynamik-Solver verwendet werden.
Häufig verwendete Formate:
Die Spezifikation enthält die Struktur, die Variablen und die dazugehörigen Beschreibungen des PCM Formates.
Die aktuelle PCM Formatspezifikation, inklusive der verfügbaren Bibliotheken, finden Sie hier als *.ZIP zum herunterladen: Download
Eigenschaften und Bibliotheken wurden bisher für die deutsche Verkehrsinfrastruktur aufbereitet. Weitere länderspezifische Infrastruktur kann in zusätzlichen Tabellen abgelegt und verwendet werden.
Ein Beispielszenario im PCM-Format finden Sie hier ebenfalls als *.ZIP zum herunterladen: Download Beispiel
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Die Studien umfassen die detaillierte Analyse und Bewertung von Systemen bzw. Funktionen sowie die Untersuchung der Effektivität verschiedener Maßnahmen zur Kollisionsvermeidung. Zudem sind umfassende Untersuchungen zur Kritikalität und des „Point-Of-No-Return“ mit Hilfe der entwickelten Kritikalitätsmodelle und Auswertealgorithmen möglich.
Die Simulationen realer Unfallszenarien sind essentiell, um den Nutzen und die funktionale Sicherheit zukünftiger Systeme für den Straßenverkehr bereits in einer frühen Phase der Entwicklung zu gewährleisten und zu optimieren.
Um die Entwicklung Kooperativer Intelligenter Verkehrssysteme (C-ITS) weiter voranzutreiben, arbeitet die VUFO aktuell an Modellen zur Darstellung und Analyse konnektiver Technologien in den konkreten Einzelunfallszenarien.
In Kooperation mit der TU Dresden, Professur für Informationstechnik für Verkehrssysteme (ITVS) wurde ein Modell zur Ermittlung der Empfangssignalstärke (RSSI – Received Signal Strength Indicator) entwickelt. Die Ergebnisse dieses Modells können in die PCM-Daten integriert werden. Damit können Analysen zur Verbesserung der Sicherheit erstellt werden.
Woran arbeiten wir?
Die VUFO arbeitet hauptsächlich mit Unfalldaten aus der GIDAS-PCM. Für ca. 98% aller knapp 11.000 GIDAS-PCM-Fälle kann ein RSSI-Verlauf berechnet und analysiert werden.
Zudem kann das Modell auch für andere Datensätze (z.B. reale Fahrdaten, internationale Unfalldaten, etc.), welche im PCM Format 5.0 vorliegen, angewendet und RSSI Werte berechnet werden.
Was bieten wir Ihnen an?
Für die GIDAS-PCM können RSSI-Verläufe zur Verfügung gestellt werden. Wir informieren Sie gern über den aktuellen Stand unserer Entwicklungen und beraten Sie bei Ihren Forschungsvorhaben.
Mittels des PONR-Modells der VUFO identifizieren wir simulativ den Unvermeidbarkeitszeitpunkt eines Unfalls. Dabei werden Fälle aus der GIDAS-Datenbank systematisch variiert. Anhand der Integration verschiedener Fahrmanöver zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird überprüft, ob eines (oder mehrere) dieser Fahrmanöver zum jeweiligen Zeitpunkt zu einer Vermeidung der Kollision führen. Die Variation des zu prüfenden Zeitpunktes (je nach Erfolg bzw. Misserfolg der Vermeidung) sorgt für eine Eingrenzung des PONR. Die zugrunde liegenden Grenzwerte der derzeit acht integrierten Fahrmanöver basieren auf der GIDAS-Datenbank (bspw. maximal mögliche Verzögerung) und orientieren sich am Kamm‘schen Kreis. Die Fahrmanöver sind folgende:
Der Fokus auf verschiedene Manöver kann im Vorfeld vom Nutzer bestimmt werden, indem die zu untersuchenden Fahrmanöver gewählt bzw. bestimmte Fahrmanöver ausgeschlossen werden können. Durch die Ermittlung des letztmöglichen Vermeidungszeitpunktes wird die Grenze ausfindig gemacht, zu der die Erfolgswahrscheinlichkeit von aktiven Sicherheitssystemen bei 0% liegt und dementsprechend alle Maßnahmen zur Unfallfolgenmilderung eingeleitet werden könnten / sollten.
Für Beschleunigungsmanöver kann die maximale Beschleunigung entweder individuell gewählt oder zukünftig kennfeldbasiert anhand der Fahrzeugklasse und der Ausgangsgeschwindigkeit angenähert werden.
Die aktuelle Modellversion (V1) lässt eine Variation der Fahrmanöver für einen Beteiligten (PKW) zu, alle anderen Beteiligten behalten ihre Bewegung bei. Der zu variierende Beteiligte kann vom Nutzer vorgegeben werden. Eine Erweiterung zum kooperativen Modell, bei dem beide Unfallbeteiligte der Erstkollision variiert werden können, ist bei Bedarf möglich.
Die Methodik des PONR-Modells wird in dem folgenden Video veranschaulicht. Dabei ist die initiale Kollision eines GIDAS-PCM-Falles sowie zwei Variationen, einerseits die Vollverzögerung, andererseits ein Ausweichmanöver nach Links, mittels PCM-Viewer visualisiert. Bei beiden Variationen ist der letztmögliche Vermeidungszeitpunkt des jeweiligen Manövers dargestellt.
Woran arbeiten wir?
Die VUFO wendet das Modell auf Basis der GIDAS-Datenbank an. Bei Eignung der Fälle berechnen wir für die Unfälle die Zeitpunkte der Unvermeidbarkeit und geben diese sowie das letztmögliche Vermeidungsmanöver aus. Eine Integration dieser Werte in das VUFO Kritikalitäts-Dashboard ist möglich.
Grundsätzlich kann diese Methodik auch für weitere Datenquellen verwendet werden, welche im PCM-Format sind und weitere Angaben zur Situation bzw. zum Unfall enthalten.
Was bieten wir Ihnen an?
Wir berechnen für Sie den Point Of No Return anhand der GIDAS Fälle sowie das fallspezifische letztmögliche Vermeidungsmanöver. Damit können Sie Ihre Entwicklungen im Bereich der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit datengetrieben vorantreiben und spezifisch die (zeitlichen) Anforderungen integrieren.
Hier stellen wir Ihnen unsere Methodik zur Berechnung der Time to Collision und Fahrschlauchkritikalität vor. Durch die Betrachtung beider Kritikalitätsmodelle können Aussagen über die zeitliche, als auch über die räumliche Kritikalität getroffen werden.
Time To Collision (TTC)
Die Time-to-Collision wird als die Dauer definiert, nach der eine Kollision zwischen mehreren Verkehrsbeteiligten unter Beibehaltung derer aktuellen Fahrzustände eintritt. Grundlage hierfür ist die geradlinige gleichförmige Bewegungsform. Diese Kenngröße ist für die Kritikalitätsbewertung von aktiven als auch passiven Sicherheitssystemen von großer Bedeutung. Die TTC liefert u.a. die notwendigen Informationen zur Einleitung bzw. Auslösung von verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen, bspw. für den Notbremsassistenten.
Mit dem von uns entwickelten TTC-Modell sind wir in der Lage, den zeitlichen Verlauf der TTC zweier Verkehrsbeteiligten anhand der Fahrdaten im PCM-Format zu berechnen, unabhängig von der Konstellation.
Fahrschlauchkritikalität (FSK)
Das von der VUFO entwickelte Modell der Fahrschlauchkritikalität ist als räumliches Kritikalitätsmaß zu verstehen. Dabei wird der Platzbedarf eines Verkehrsbeteiligten in Längsrichtung für die Vermeidungsmanöver Verzögerung bis zum Stillstand als auch das Ausweichen durch Aufbringen des notwendigen Querversatzes bestimmt.
Die Bildung der fahrzeugspezifischen Bewegungsmöglichkeiten werden in sogenannten Fahrschläuchen dargestellt. Die vorgegebenen Beschleunigungsbeträge sind individuell anpassbar (Standard: 9,81m/s² für den im Video rot dargestellten, hochkritischen Fahrschlauch und 4m/s² für den gelb dargestellten, kritischen Fahrschlauch bzw. für Radfahrer 6m/s² und 3m/s²). Damit wird das geeignetere Vermeidungsmanöver über eine Berechnung des benötigten Weges in Fahrzeuglängsrichtung bestimmt.
Jenes Manöver, welches die kürzere Distanz zur Vermeidung aufweist, bestimmt somit die Länge des Fahrschlauchs des jeweiligen Beteiligten. Hinzu kommt ein dritter grüner (unkritischer) Fahrschlauch, der die Normalfahrt (geradlinige gleichförmige Bewegung) abbildet, analog zum Fahrschlauch des TTC-Modells.
Die Kritikalität wird anschließend über die Schnittpunkte/Schnittfläche der Fahrschläuche beider Beteiligten bestimmt. Ausgehend von der Kritikalität jedes einzelnen Fahrzeuges, die einen Wert zwischen 0 (unkritisch) und 1 (hochkritisch) annehmen kann, wird im Anschluss die gesamte Situation bewertet, indem das arithmetische Mittel dieser Kritikalitäten und somit die letztendliche Fahrschlauchkritikalität (FSK) berechnet wird. Diese Methodik wird für jeden im PCM-Format abgelegten Zeitschritt angewendet, wodurch ein FSK-Verlauf resultiert.
Die Modellansätze zur Berechnung der TTC und FSK sowie die resultierenden Verläufe sind im nachfolgenden Video exemplarisch für zwei verschiedene Unfalltypen (321 – Kreuzen-Unfall mit bevorrechtigtem Fahrzeug von rechts; 211 – Linksabbieger mit Gegenverkehr) dargestellt. Beim ersten Fall handelt es sich um eine PKW-Radfahrer-Kollision, beim zweiten Fall kollidieren zwei PKW.
Der im Video erwähnte Point Of No Return (PONR) stammt vom gleichnamigen Modell und wird fallspezifisch simulativ über eine Variation der Fahrmannöver bestimmt.
Woran arbeiten wir?
Die VUFO arbeitet hauptsächlich mit Unfalldaten aus der GIDAS-PCM. Für ca. 95% aller knapp 11.000 GIDAS-PCM-Fälle kann ein TTC- und FSK-Verlauf berechnet und analysiert werden.
Es besteht jedoch ebenso die Möglichkeit der Berechnung dieser Verläufe für externe Daten im PCM-Format, beispielsweise Fahrdaten aus NDS-Studien.
Was bieten wir Ihnen an?
Wir berechnen die Kritikalität der Fahrten Ihrer Daten oder fertigen GIDAS-PCM-Analysen für Sie an. Beispielsweise können so die Gefährlichkeit und Relevanz bestimmter Verkehrsszenarien für Forschungs- und Entwicklungsprojekte bestimmt werden.
Durch die Betrachtung beider Kritikalitätsmodelle können somit Aussagen über die zeitliche, als auch über die räumliche Kritikalität getroffen werden. Die jeweiligen Modellgrenzen können durch eine kombinierte Betrachtung der beiden vorgestellten Kritikalitätsmaße verringert werden. Dadurch resultieren u.a. deutliche Vorteile bei der Kritikalitätsbewertung von verschiedenen Fahrsituationen.
Wir sind bei der Interpretation behilflich und beraten Sie gerne bei der Verwendung der Ergebnisse.
Woran arbeiten wir?
Die Komplexität zur Entwicklung und Absicherung neuer ADAS/AD (Advanced Driver Assistance System/Autonomous Driving) Funktionalitäten steigt stetig. Um den Nutzen und die funktionale Sicherheit solcher Systeme schon frühzeitig analysieren und bewerten zu können, ist die Simulation der Funktion im realen Unfallgeschehen von entscheidender Bedeutung.
Was bieten wir Ihnen an?
Wir unterstützen Ihre Entwicklung und Absicherung im Bereich ADAS/AD-Funktionalitäten. In enger Abstimmung mit Ihnen definieren wir gemeinsam die Funktionen und Grenzen des Systems, sowie Möglichkeiten zur Überführung in die Simulationsumgebung. Danach kann die Simulation des Systems innerhalb verschiedener realer und generischer Unfallszenarien mit verschiedenen Parametersets erfolgen. Dabei können sowohl Parameter des Systems als auch des Unfallszenarios variiert werden. Den Abschluss bilden die Auswertung und Einordnung der Ergebnisse.
Wir bieten Ihnen regelmäßig Aus- und Fortbildungen in den Bereichen Rekonstruktion, Simulation von Verkehrsunfällen, Datenerfassung und Datenanalyse an, um Verkehrsunfälle aufzuklären oder effektive Maßnahmen abzuleiten, die zukünftig Unfälle vermeiden.
Es stehen Ihnen verschiedene Module zur Auswahl, um Ihre Kenntnisse im Bereich der Unfallaufnahme sowie -rekonstruktion zu erweitern. Beispielsweise können Sie praktische Erfahrungen direkt am Unfallort sammeln. Die Schulungen sind ideal für Personen geeignet, die bereits erste Kenntnisse zu Verkehrsunfällen haben und die Grundlagen der Unfallanalyse legen oder festigen wollen.
Exzellente Weiterbildung in den Bereichen Unfalldatenerhebung sowie Fahrzeug- und Verkehrssicherheit ist in unseren Augen für verschiedene Professionen besonders wichtig, um Verkehrsunfälle aufzuklären oder effektive Maßnahmen abzuleiten, die zukünftig Unfälle vermeiden. Daher sieht sich die VUFO nicht nur als Forschungsinstitut, sondern auch als Bildungseinrichtung. Unser gesamtes Angebot finden Sie in unseren Weiterbildungskatalogen 2024 und 2025
EES steht für „Energie Equivalent Speed“ und bezeichnet den Geschwindigkeitswert mit dem ein Fahrzeug gegen ein undeformierbaresHindernis prallt und vergleichbare Deformationen zeigt. EES ist eine wichtige und unverzichtbare Größe für die Analyse derKollisionsphase:
Aufbauend auf die einzigartige Datengrundlage unserer Unfallerhebungen haben wir ein digitales EES-Nachschlagewerk geschaffen, mit dem eine komfortable Suche nach EES-Vergleichsfällen möglich ist. Dieser Katalog besteht aus umfangreichen Datensätzen für mehrere hundert Fahrzeuge. Der Umfang des Kataloges wird fortlaufend erweitert und um neue Datensätze ergänzt.
Was bieten wir an?
Mit dem Katalog der VUFO steht Ihnen ein Portal mit umfangreichen fahrzeug-, kollisions- und unfallspezifischen Datensätzen zur Verfügung. Nach folgenden Filterkriterien können Sie Ihre Suche im EES-Katalog eingrenzen:
Fahrzeugspezifische Filterkriterien
− Fahrzeugmodell
− Fahrzeugklasse
− Aufbauform
− Erstzulassung
− Crashgewicht
Unfallspezifische Filterkriterien
− Unfallart
− Unfalltyp
Kollisionsspezifische Filterkriterien
− Kollisionskontrahent
− Hauptbeschädigung (VDI2)
− Stoßimpulsrichtung (VDI1)
− Überdeckung
− Überschlag
− Unterfahren
− Energieäquivalente Geschwindigkeit (EES)
− Geschwindigkeitsänderung (DV)
− Kollisionsgeschwindigkeit (VK)
Um einen Einblick in den EES-Katalog zu erhalten, können Sie sich derzeit für einen kostenfreien Gast-Account anmelden. Dieser Account ermöglicht Ihnen einen zweitägigen (Basis-)Zugang zum EES-Katalog. Überzeugen Sie sich selbst und erhalten Sie einen Einblick in die größte und detaillierteste deutsche Unfalldatenbank. Darüber hinaus können Sie zwischen verschiedenen Lizenzmodelle wählen.
Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH
Semperstraße 2a
01069 Dresden
Tel.: +49 (0)351 438989-0
Fax: +49 (0)351 43898999
E-Mail: info@vufo.de
Die Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH ist ein Unternehmen der TUDAG Gruppe.